V. Rebecca Gablé, erschienen im Lübbe Verlag

Spannend erzählter, zweiter Teil der Waringham-Saga
Ich habe es endlich mal geschafft an der Waringham-Saga weiterzulesen und es nicht bereut.
Zur Geschichte des zweiten Teils:
Die Hüter der Rose beginnt im Jahre 1413 kurz nach dem Tod von Lancasters Sohn König Heinrich IV. und umspannt den Zeitraum bis 1445. Sein Sohn Heinrich V. entfacht den Krieg gegen Frankreich von Neuem, um verlorene Ländereien zurückzugewinnen. John of Waringham nimmt als junger Knappe zusammen mit seinen Freunden Owen Tudor und John Beaufort an diesem Feldzug Teil und erlebt unter anderem die Schlacht von Agincourt, wo er zum Ritter geschlagen wird. Zurück in Waringham muss er 1415 seinen Vater beerdigen. Sein Halbbruder Raymond wird Earl of Waringham, den Titel in Burton hatte schon vorher der älteste Sohn Robins, Edward inne. John wird Stewart in Waringham. Im weiteren Verlauf des Buches ist John ein treuer Gefolgsmann des Königs und vor allem auch von dessen Onkel Henry Beaufort, dem Bischof von Lincoln und Winchester, der wie sein Vater John of Gaunt im Hintergrund die Fäden zieht. Kurz vor seinem Tod ernennt Heinrich V. John zum Erzieher und Beschützer seines Sohnes, Heinrich VI., eine Aufgaben, die er bis zum Ende des Buchs wahrnimmt.
(Quelle: Wikipedia)
Wie auch schon im ersten Teil „Das Lächeln der Fortuna“ gibt es jede Menge Protagonisten im Buch. Von daher ist eine Agenda, sowie ein komplettes Verzeichnis aller im Buch vorkommenden Personen wieder hilfreich. So kann ich immer wieder nachschauen.
Rebecca Gablés Schreibstil gefällt mir und ist ebenso spannend, wie der erste Teil, auch wenn ich bei über 1100 Seiten die Befürchtung hatte, es könnte langweilig werden.
Aber durch die exzellente Recherche der Autorin bleibt dafür keine Zeit. Es ist eine brutale, aber auch eine spannende und interessante Zeit.
Der Krieg zwischen England und Frankreich zieht sich fast durch das gesamte Buch.
John, aus meiner Sicht der Hauptprotagonist, wenn man dies bei der Vielzahl an Personen überhaupt kategorisieren kann, ist aus meiner Sicht eine tolle Person. Er erlebt Höhen aber auch extrem viele, dunkle und vor allem schmerzhafte Tiefen. Ich habe mir immer wieder beim Lesen gedacht: „wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen“?
Ein für mich wunderbarer Nebenschauplatz ist das Pferdegestüt der Waringhams. Vor allem ihr Umgang mit den Pferden.
Leider scheint es in jedem Band einen Waringham zu geben, der aus dieser Art schlägt. Das ist für mich ganz klar Robert of Waringham.
Die Frauen in der Geschichte sind weiß Gott nicht beneidenswert, was leider der damalige Zeit geschuldet gewesen ist. Rechte für Frauen, gab es so gut wie keine und die Männer wurden leider nicht wirklich für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.
Aus meiner Sicht gelingt es Rebecca Gablé diese dunkle, für mich grausame und brutale Zeit, überzeugend ehrlich, hervorragend recherchiert und doch auch an den richtigen Stellen mit einem Quäntchen Humor zu erzählen. Und so ist es für mich ein insgesamt gelungener zweiter Teil dieser Waringham-Saga.
Mein Fazit:
Für alle Fans historischer Romane ist das Buch ein absolutes Muss, allein schon aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds, der Intrigen, des Facettenreichtums des Romans und der hervorragenden historischen Recherche.