„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle„

Von Stuart Turton, erschienen im Tropen Verlag, übersetzt von Dorothee Merkel

Ein geniales und spannendes Lesehighlight

Zur Geschichte:

Auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Soll ein Maskenball stattfinden. Geladen sind Gäste aus der High Society mit all ihren dunklen Geheimnissen. Kurios ist, dass am Ende des Tages, Evelyn Hardcastle, die Tochter der Gastgeber sterben wird. Und dies geschieht, ähnlich wie beim Murmeltiertag, nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder, bis…..tja bis wann? Das erfahrt ihr, indem ihr das Buch lest. 😉

Soviel erstmal zur Geschichte. Ich dachte ja zunächst, ja klar – eine Kopie des Murmeltiertages – nur mit Tod am Ende. Aber weit gefehlt. 

Dem Autor Stuart Turton gelingt hier mit seinem Debüt eine absolut phantastische und spannende, völlig irre Geschichte, denn Evelyn Hardcastle stirbt nicht nur jeden Tag, sondern Aiden Bishop erlebt diesen Tag auch jedes Mal wenn er einschläft und wieder aufwacht neu, allerdings dann jedesmal in dem Körper eines anderen Gastes. Und nun hat er nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Aufgabe den Tod aufzuklären; jeweils aus der immer anderen Sichtweise und mit immer anderen Informationen, denn die betreffenden Personen in denen er erwacht, wahren scheinbar alle ein eigenes Geheimnis, oder haben scheinbar etwas zu verbergen und alle haben ein ganz eigenes Verhältnis zur Familie Hardcastle. Es beginnt eine spannende und rasante Jagd nach Informationen zur Klärung des Todes, denn Aiden Bishop hat nur eine bestimmte Anzahl an „Gästen“, die ihm zur Verfügung stehen und nicht unendlich viel Zeit um den Fall aufzuklären und nicht alle Personen in denen er erwacht, erweisen sich auf den ersten Blick als hilfreich.

Ich muss sagen, die anfängliche Skepsis musste gleich nach wenigen Seiten der Spannung und meiner Neugierde Platz machen. Ich hab das Buch verschlungen. Es ist für mich von vorn bis hinten spannend und wirklich clever. Es ist genial durchdacht, treibt mich in den Wahnsinn ob der Sprünge durch Zeit und Raum, aber lässt mich beharrlich und fasziniert dran bleiben, da ich ja wissen will, in welcher Person erwacht er als nächstes oder evtl. ein zweites Mal und welche Informationen erhält er auf seiner Suche nach der Wahrheit. Wer ist ihm wohl gesonnen und wer würde ihn am liebsten beseitigen? Und warum ist er überhaupt vor Ort und wer hat ihn überhaupt dorthin geschickt? 

Der Schreibstil ist kurzweilig und sehr flüssig, die Kapitel sind auch recht kurz, was mir immer sehr gut gefällt. Die Sprache passt zu einem scheinbar britischen, adeligen Schauplatz, und holt mich absolut gut und glaubwürdig ab und durch die Überschriften der einzelnen Kapitel, weiß ich sofort, wo ich mich befinde. 

Ja ich gebe zu, es ist etwas anstrengend mit der Geschichte und den Zeitsprüngen mitzuhalten, da es auch wirklich sehr sehr viele Protagonisten sind, die mir im Buch begegnen und ebensoviele Schauplätze, denn so ein Anwesen ist scheinbar recht groß. 

Aber da muss ich sagen, bitte haltet durch, denn es lohnt sich wirklich. Das Buch bleibt spannend bis zum Schluss, hat soviel verschiedene Charaktere, so viele Wendungen, dass es mir zuweilen schwindlig wird und ich auch genauso erschöpft zu sein scheine, wie Aiden Bishop. Ich fühle auf jeder Seite mit ihm, zitter mit ihm, fürchte mich mit ihm und bin der Wahrheit mit ihm zusammen auf der Spur.

Das Ende ist ebenso unerwartet wie genial, denn dies ist ebenso durchdacht und in sich schlüssig. Mich lässt das Buch etwas erschöpft aber total positiv überwältigt zurück. 

Ich verstehe gar nicht, wie mir dieses Buch nicht schon viel eher aufgefallen ist. Hier eine großes Dankeschön an Phil von „phil_osophie“ für die Empfehlung auf deinem YouTube-Kanal. Ohne dich hätte ich das Buch nie gelesen!

Und es ist nicht nur meine klare Leseempfehlung sondern wird definitiv eins meiner Lesehighlight in 2021 sein!! 

2 Kommentare zu „„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle„

  1. Ich muss gestehen, dass ich das Buch überhaupt nicht mochte. Die Zeitsprünge fand ich sehr anstrengend, sodass ich das Buch abgebrochen habe. Im August kommt ein neues Buch des Autoren auf den Buchmarkt. Es ist wieder ein Krimi und besticht durch seine bildhafte Sprache.

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    1. Es kann einem nicht immer alles gefallen. Gerade die Zeitsprünge war das, was mir wiederum gefiel. So unterschiedlich sind wir Leser, was eine Bereicherung ist. Da werde ich mal die Augen offenhalten ab August. Liebe Grüße Norbeet

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